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14. Kerouac lebt!

soiree de Kashgar

soiree de Kashgar

 
 
…got this snapshot today from my travelmate Sam der Australier. He is a big Kerouac fan like me and we have a long party with some follower playing Radiohead,  Nick Drake and other stuff  in Kashgar. Links neben mir sitzt Bambi aus Deutschland. Er hat sich die Anreise etwas beschwerlicher gemacht als ich. Nämlich auf zwei Rädern, sprich einem Fahrrad. Ich hab übrigens noch nie so viele Radler an einem Fleck getroffen wie in Kashgar, insbesondere in meinem Hotel, dem Sammelbecken der Radler Szene vor Ort!
 
In Pakistan, ist Bambi wochenlang durch das wilde Balutschistan mit einer bewaffneten Spezialeinheit von mehreren Pick Ups‘ eskortiert worden. So will es das Gesetz. Das ganze übrigens auf Kosten der pakistanischen Regierung! Abends musste er mit den Staatsdienern, das heist mit den Polizisten Wundertüten rauchen. Wenn er ablehnte war man beleidigt. Schon lange beschlich mich das Gefühl, das in Pakistan alle rauchten – vom Eselstreiber bis zum  Parlamentarier.
 
Das ganze Unterfangen, so Bambi, war letztlich für ihn gefährlicher, als wenn er ohne Begleitung  durch die rauhe Wüstenlandschaft geradelt wäre. Denn Polizisten werden als ausgewiesene Komplizen  des derzeitigen Präsidenten Pervez Musharraf gehandelt. D.h. auch als Freunde from our beloved friend Mr. Bush –  beliebte Zielscheiben also!
 
Es waren noch ’ne Menge anderer Genossen am Tisch, die aber leider nicht auf dem Foto zu sehen sind. Unter anderem ein Pärchen aus dem Ruhrgebiet. Mandy und Benny die auf einem Tandem um die Weltradeln mit dem Ziel indas Guinees Buch der Rekorde zu kommen: www.globecyclers.de
 
Nun bin ich endlich angekommen in China. Kommt mir schon so lange her vor, dass ich Deutschland verlassen habe – dabei  waren es bis dato nur 4 Monate! Und trotzdem scheint soviel passiert. Die Beatnicks der 50er Jahre  sind damals, nach Aussagen einer ihrer Hauptprotagonisten William S. Burroughs nicht nur durch die Gegend gereist um neu zu experimentieren und zu erfahren, sondern wie er sich einmal in einem Interview äusserte nicht zuletzt um die Dauer der Zeit verlangsamen?!
 
Das klingt zunächst  etwas naiv…aber durch den ständigen Ortswechsel, das ständige Umherirren und durch die vielen Erlebnisse und Eindrücke die einem „Unterwegs“ widerfahren, nimmt die Zeit eine andere zumindest gefühlte Dimension oder noch besser Dimensionalität an!