…wird in den Reisefuehrern gerne als dreckigste, uebelriechenste und haesslichste Stadt Suedostasiens beschrieben. Man sollte sie auf jeden Fall meiden und sofort weitereisen, hiess es in einem etwas aelteren Reisefuehrer, den ich neulich in den Haenden hielt. Ein guter Grund fuer mich hier einige Tage zu verweilen und der Sache auf den Grund zu gehen – obwohl ja der typische Aussteiger gerne im Paradies verweilt – um noch mal auf Text 22 zu verweisen!
Es gibt hier in Medan (3 Millionen EW.) noch ein paar alte verfallene hollaendische Kolonialbauten, die Sonne schafft es an normalen Tagen nicht den Smog der Millionenstadt zu durchbrechen und aus irgendeinem Grund fehlen sehr haeufig die Gullideckel. Wahrscheinlich sind sie nicht ganz wertlos und werden insofern gerne geklaut – was letztlich bedeutet immer die Augen auf dem Boden halten. Die zahlreichen Ratten hier vor Ort sind hier uerigens fast groesser als die Katzen.
Ich wohne direkt neben der Masjid Raya, der groessten Moschee Sumatras. Fuenf mal am Tag schreit der Muezzin in voller Inbrunst in sein Mikro, fuer jeweils eine Stunde pro Session. Ohrenbetaeubend, als ob die Lautsprecherbox in meinem Hotelzimmer (oder was man so nennt) stuende – dass erste mal um 4.30 am Morgen! Aber eines hat die Stadt auf jeden Fall – eine Seele!