In Sikkim, im nordöstlichen Himalaya beginnt unsere diesjährige Reise. Hierzu schnell ein paar Worte und Bilder aus unserer kleinen Redaktion um Überblick zu verschaffen und nicht zuletzt um diesen kleinen Kulturkanal für einige Zeit neu zu beleben…
Das kleine Sikkim wird heutzutage von der indischen Tourismusindustrie gerne als das letzte Shangri La beworben. Shangri La, was übersetzt soviel wie Paradies auf Erden bedeutet, trifft wenn man realistisch bleiben möchte, im Jahre 2014 nur für einige wenige Orte im zweitkleinsten Bundesstaat Indiens zu. Ein nettes Plätzchen zu finden, in denen man gerne ein paar Tage verweilen möchte, ist im heutigen Indien ohnehin fast unmöglich geworden. Zuviel Verkehr und Abgase, brodelnde Überbevölkerung, unkontrolliertes Wachstum und vor allem ein katastrophales Umweltbewusstsein, welches sich durch alle sozialen Schichten zieht plagen den Subkontinent.
Sikkim war einst unabhängiges Königreich und trat im Zuge einer stark beeinflussten Volksabstimmung im Jahre 1975 der Indischen Union bei. Umschlossen wird es von Nepal, Bhutan, Tibet und im Süden von West-Bengalen. Der drittgrößte Berg unseres Planeten, der Kangchendzönga bildet mit 8586 Metern die höchste Erhebung. Die alteingesessenen Völker wie Lepcha und Bhutia gehören im 600.000 Einwohner zählenden Sikkim mittlerweile zur Minderheit.
Durch Subventionen, Steuervorteile und das milde Klima ist Sikkim seit geraumer Zeit bei Indern aus dem Flachland sehr beliebt, was dazu führt, dass einige Ortschaften, bspw. die kleine Hauptstadt Gangtok sehr indisch anmuten. Durch die starke Zuwanderung, neben den Indern auch viele Nepalis, ist der Hinduismus in dem ehemals buddhistischen Land mit über 70 % mittlerweile die tonangebende Religion.
Mit dem beschaulichen Yuksom der ersten Hauptstadt Sikkims, fand sich dann doch noch das gesuchte Shangri La. Wären da bloß nicht die indischen Touristen, meist laute Großfamilien, die Nachmittags in gemieteten Tata und Mahindra Großraum-Jeeps wie Kolonialherren in die dörfliche Atmosphäre einfallen und mit ihrem Müll die Landschaft dekorieren…