Endlich ist es wieder soweit. Endlich ist wieder Fußballweltmeisterschaft. Das größte Spektakel auf diesem Planeten, wurde zum 20. Mal angepfiffen. Hochbezahlte moderne Gladiatoren des 21. Jahrhunderts treten für ihre Nationen an.
Die Fußballweltmeisterschaft, das größte mediale Sportfest, um sich zu messen, zu unterhalten und um Tagesgespräch zu geben. Nicht zuletzt jedoch, geht es auch um nationale Identität, Bedeutung und Macht – auch wenn man so, als moderner Bürger in der heutigen Zeit nicht denken sollte?! Denn es könnte „rechtspopulistisch“ sein! Und wer möchte schon „rechtspopulistisch“ sein? Als Begriff derzeit schwer in Mode, funktionierte er wie eine universale Allzweckwaffe. Ungefähr so wie ein Spiegel, mit dem man Vampire in die Flucht jagte!
Aber zurück zum heutigen Thema Fußball. Wieso spielt die EU im Jahre 2014 eigentlich noch immer mit regionalen Mannschaften? Ist solch ein Nationalismus im Zuge unseres EU Projekts überhaupt noch zeitgemäß? Man stelle sich doch nur mal vor, die USA spiele mit 52 verschiedenen Mannschaften?! Kaum vorstellbar? Nur in Europa United, wo mittlerweile sogar die Glühbirne genormt ist, treten noch Mannschaften aus unterschiedlichen Regionen an!
Nur 10 privilegierte Nationen, der mittlerweile 28 Mitglieder umfassenden Vereinigten Staaten von Europa, haben sich für das große WM Kino qualifizieren dürfen. Die restlichen 18 dürfen nicht teilnehmen. Wurden einfach ausgeschlossen vom großen Fest der Eitelkeiten. Zum Zuschauen verdammt. Nur weil sie nicht leistungsfähig genug waren! Die „rechtspopulistische“ FIFA, wenn man so will, schreibt das so vor. Das ist ungerecht und entspricht nicht dem europäischen Gedanken Brüssels?! Wäre es nicht viel schöner, wenn wir alle gemeinsam in einem Team für Europa auflaufen könnten? Kein Mitglied der Europäischen Union bräuchte sich dann mehr diskriminiert fühlen. Alle zusammen könnten wir für ein tolerantes, friedliches, weltoffenes Europa auf dem Rasen stehen. Der Ronaldo, der Mandzukic, der Lahm, der Zlatan und der Balotteli.
Gemeinsam wären wir noch stärker! Einer für Alle – Alle für Europa! Denn nur so, können wir uns heute in dieser von den Medien so oft beschworenen bedrohlichen Zeit, gegen den Ivan oder den gemeinen Amerikaner behaupten. Laut Jakob Augsteins wöchentlicher Spiegelkolumne, ist das EU Projekt derzeit die einzige Chance die wir haben um die nächste Reichskristallnacht oder den 3. Weltkrieg abzuwenden. Andere Schreiber behaupten in den Feuilletons der großen Tageszeitungen sogar das 2014 nicht mehr weit entfernt ist von 1933! Die Zeit wird knapp!? Damit dieses Mediengespenst nicht real wird, müssen wir dringendst etwas tun!
Um den nahenden Untergang abzuwenden, brauchen wir für die nächste WM 2018 in Russland ein Europateam. Das ist unsere einzige Chance. Auch wenn das Putin nicht schmecken wird! Apropos, mal ganz unter uns, hört sich Europateam als Begriff nicht schon gleich viel friedvoller an, als Nationalmannschaft? Team klingt doch viel solidarischer, gemeinschaftlicher und würde unsere selbstlose europäische Wertewelt weitaus deutlicher zum Ausdruck bringen?! Nationalmannschaft hat so was reaktionäres, so was militantes? Erinnert irgendwie an eine Rede von Joseph Goebbels oder an ein Hitlerbärtchen? Weg damit! Wieso gab es da eigentlich noch keine Verordnung aus Brüssel?
Allerliebste Grüße von unserer kleinen Redaktion (derzeit in Rinchenpong in Sikkim weilend) auch an den Herrn Sonneborn. Endlich haben wir einen echten Dadaisten in ein politisches Parlament gewählt. Zwar nicht so einen Spektakulären wie einst Hugo Ball, aber immerhin. Auch die wohlmeinendste Hegemonie, muss sich anscheinend ein paar unbequeme Fragen gefallen lassen? Einige Wähler wollten das so.
Bleibt nur zu hoffen, das der ehemalige Titanic Chefredakteur das eingesammelte Europasalär einem humanitären Zweck zugute kommen lässt? Denn sonst wäre es nicht mehr ein künstlerischer Akt! Wie wäre es denn mit einer Fährverbindung von Benghazi nach Lampedusa?