..wird chinesisiert. Schon auf dem langen Weg nach Kasghar hab ich mich quasi schon mental darauf vorbereitet, dass die sagenumworbene Stadt in ihrer heutigen Ästhetik nicht mehr meinen Vorstellungen entsprechen würde. Die Namen alterwürdiger Städte, deren Mythen und Geschichten einst so etwas wie Freiheit und Abenteuergeist versprühten, verglühen im Zuge der Globalisierung wie Sternschnuppen im Fall. Sagenumwobene Handelsposten wie Timbuktu, Lhasa, Sarmakand sowie auch Kasghar – einst abgelegene, schwer zugängliche Karawanenstädte müssen sich dem Diktat des Wandels unterwerfen!
Auch ich muss die Veränderungen der Zeit akzeptieren und mittlerweile fühle ich mich auch schon ganz wohl in der letzten Hochburg der Uiguren im der Provinz Xingiang. Meine Zeit verbringe ich derzeit mit dem Aufspüren von Altem und Unverfälschten sowie der Konsultation chinesischer Ärzte, die mich mürrisch fortwinken da sie kein Englisch sprechen und ihr Gesicht nicht verlieren wollen. Eine Weile werde ich wohl in Kasghar verweilen müssen um meinen linken Arm (siehe Unfall) auszukurieren, bevor es weite vom westen Tibet’s zum Dach der Welt nach Lahsa geht. Die ganze Fahrt dorthin wird sich ziemlich kompliziert gestalten, dass scheint schon klar. Es gibt so gut wie keine öffentliche Verkehrsmittel, schlechte Strassen, Höhenluft und vor allem ist sie illegal!